Hallo ihr Lieben,

nach einer längeren Interviewpause melde ich mich mit diesem tollen Interview mit der Kinderbuchautorin DoroFee zurück! Dieses Interview ist besonders zauberhaft, denn DoroFee ist eine echte Fee und magische Künstlerin! Im Interview verrät sie uns, dass ihr Berufswunsch „Fee und Illustratorin“ bereits als Kind feststand. Beeindruckend! Außerdem reden wir über ihre Buchprojekte und Inspirationen, dass Delfine es gut haben, weil sie mit Meerjungfrauen schwimmen können und ihr erfahrt, nach was DoroFees eigene Katze riecht! Neugierig? Here we go:

Lesetier: Hallo liebe DoroFee! Könntest du dich zu Beginn für die Leser bitte kurz vorstellen?

DoroFee: Alaè, ihr lieben Menschenkinder, ich bin DoroFee, also hauptberuflich Fee- oder auch Berufsträumerin. Ist das nicht wundervoll? Ich verrate euch was: Als Illustratorin und Autorin von Märchen, Sagen und magischen Kinderbüchern springen mir ständig Elfen, Engel, Drachen und Einhörner über den Schreibtisch und durch den Kopf. Unsichtbare Wesen mit meinem magischen Stift und Pinsel sichtbar zu machen, das ist meine Welt! Denn um so härter die reale Welt wird, umso mehr braucht der Mensch das Schöne, Übersinnliche und Fantasievolle, damit Seele und Geist nicht verkümmern, das glaube ich ganz fest.

Da ist sie – die DoroFee mit ihrem kleinem MiniMe! (Bildquelle: Anna Schroll)

Lesetier: Ohja! Da rennst du bei mir offene Türen ein! Welche Bücher hast du bisher geschrieben?

DoroFee: Die Figur von Lenchen aus meinem ersten veröffentlichten Bilderbuch „Lenchen Sonnenschein und das Trennungsgewitter“ 2011 ist meiner Tochter nachempfunden. Es gibt unzählige Geschichten über Lenchen, die in einem Baumhaus lebt. Leider hat es der Verlag nicht geschafft zu überleben, daher gibt es nur das eine Buch. Elfen kommen natürlich auch darin vor. Da ich so viele Geschichten über Zauberwesen habe, dachte ich mir, einen Sammelband zu veröffentlichen. Die „Magischen Geschichten von Elfen, Einhörnern und Kobolden“ sind sehr beliebt bei Grundschülern. Zu den Lesungen komme ich als Fee mit Flügeln, Kleid und Harfe geschwebt! Übrigens, die Lesungen sind in Thüringer Schulen kostenfrei! Ich komme aber auch gern in eure Schulen, Bibliotheken oder Freizeiteinrichtungen, kontaktiert mich gern. Das Buch „Lilli und das Mädchen aus dem Pfennigsee“ ist eine modernisierte Jenaer Sage. Ich liebe es, Gegenden und Städte anhand ihrer Sagen kennenzulernen. Im letzten Jahr konnte meine neueste Geschichte „Das Glücksschwein sucht das Glück“ im wundervollen CalmeMara Bielefeld erscheinen. Dass der Verlag einem Gnadenhof angehört, ist eine zusätzliches Freude und eine Ehre für mich als Tierfreundin. Und noch ein Angebot: Von diesem Buch sind für Thüringer Schulkinder Klassensätze kostenfrei erhältlich.

Ein paar Auszüge aus den Lesungen mit DoroFee! Das sieht so lustig aus, da möchte ich glatt Mäuschen spielen… (Bildmaterial: D. E. Herrmann)

Lesetier: Wow, das ist ja großartig! Wirklich tolle Aktion! Wann und warum hast du angefangen Kinderbücher zu schreiben?

DoroFee: Mit vier wollte ich Snegurotschka werden, mit sechs Indianerin, mit sieben eine Fee und mit neun wollte ich bereits Buchillustratorin werden. Ich bin nicht sicher, ob es so etwas wie Talent gibt, vielleicht in Ansätzen. Alles weitere ist Begeisterung und Übung! Es ging mir immer darum, mich auszudrücken, etwas zu fühlen und es mit anderen zu teilen. Kunst ist Kommunikation. Ich habe auch im Chor gesungen, Leistungssport getrieben und tanze leidenschaftlich gern, alles Formen des Ausdrucks. Inzwischen spiele ich übrigens auch keltische Harfe. Okay, ich gebe es zu, ich schrieb schon als Kind Gedichte und Aufsätze, die ich manchmal in der Klasse vorlesen durfte bzw. musste (ich war sehr schüchtern) und malte zunehmend gern. Dennoch nahm ich einen Umweg über die Sozialpädagogik, ich traute mich damals nicht, künstlerisch tätig zu sein. Doch dann kam ich wieder zum Schreiben und zwar nach der Geburt meiner Tochter. Ich begann auch, die kleinen Kinderbücher, die ich für sie schrieb, zu illustrieren. Eines Tages sagte eine meiner Autorenkolleginnen aus der Erwachsenenliteratur über meine Kindergeschichten zu mir: Damit schaffst du Freude! Diese Worte haben etwas verändert, ein Licht angeknipst! Und auch das Malen wurde immer wichtiger. Ich belegte Meisterkurse bei dem wunderbaren Quint Buchholz, dem ich viel verdanke, Verständnis, was Illustrieren überhaupt bedeutet, Techniken, Tricks und vor allem eine gewisse Gelassenheit, obwohl man diese kurz vorm Abgabetermin auch mal verliert. Begeisterung hat immer ein Echo. Und so bekam ich nach und nach immer mehr Aufträge für Illustrationen.

DoroFee hat ihre Kindheits-Berufswünsche wahr werden lassen! (Bildquelle: D. E. Herrmann)

Lesetier: Da stand dein Berufswunsch ja schon früh fest und als Kinderbuchautorin und -illustratorin, sowie Fee hat sich ja fast alles erfüllt. Toll! Wir durften dein Buch „Das Glücksschwein sucht das Glück“ lesen und rezensieren. Was hat dich zu diesem Buch inspiriert?

DoroFee: Die ewige Frage nach dem Glück, die wir alle in uns tragen! Wie das Glücksschwein lebte ich in der Großstadt (Berlin), was mich nicht glücklich machte. So zog ich nach Jena. Und nun von dort vielleicht demnächst aufs Dorf, genauso wie fürs Glücksschwein wäre dies für mich sicherlich artgerechter. Na jedenfalls passierte eines Tages folgendes: Die Glücksfee erschien auf meinem Schreibtisch und erzählte mir von dem traurigen Glücksschwein. Sie brachte auch den Schornsteinfeger und den Marienkäfer mit und fertig war die Idee. Es dauerte allerdings noch einige Jahre, bis das Buch endlich den richtigen Verlag fand. Aber das war es vollkommen wert, denn auch ein Buch muss wachsen, genauso, wie der Kirschbaum und das Glück in meiner Geschichte!

DoroFee`s neuestes Buch „Das Glücksschein sucht das Glück“ (Bildquelle: D. E. Herrmann)

Lesetier: Super und herzlichen Grlückwunsch zu dem tollen Buch! Was ist denn für dich Glück?

DoroFee: Meine liebe Familie und Lillie, meine Katzendame, märchenhafte Geschichten, meine Fantasie, Tanzen, Farben und Harfenmusik, Pferdegeruch, Rosenduft und Meeresluft. Und natürlich, wenn meine Bücher Augen zum Strahlen bringen!

Kinderaugen zum Strahlen bringen – Das klappt ganz bestimmt mit den wunderschön illustrierten Büchern von DoroFee. (Bildmaterial: D. E. Herrmann)

Lesetier: Du illustrierst deine Bücher selbst. Entsteht bei dir erst die Geschichte oder zuerst  Zeichnungen der Charaktere oder sogar zuerst Bilder?

DoroFee: Mal so, mal so. Manchmal entsteht aus einer Fee oder einem Kobold, die unbedingt gezeichnet werden wollten, eine Geschichte, manchmal andersrum. Bei Auftragswerken ist die Figur manchmal nicht gleich da, sondern verändert sich etliche Male, bis sie endlich die richtige Gestalt in den Augen des Autors und in meinen zugleich angenommen hat. Illustrieren heißt vor allem auch, Entscheidungen zu treffen. Großer Kopf oder kleiner? Blaue oder rote Jacke? Lange Haare, geflochten oder Bun? Und das ist geballt manchmal auch ein wenig anstrengend, um ehrlich zu sein. Aber wenn man abends unter den Lidern vorm Einschlafen die Farben sieht, mit denen man am Tag gemalt hat, ist das wiederum herrlich!

Lestier: Bevorzugst du eine Zeichen- oder Maltechnik?

DoroFee: Ich habe verschiedene Techniken ausprobiert, als Jugendliche habe ich Ölfarben genutzt, später Pastellstifte, Acrylfarbe, Tuschen. Nun bin ich bei Aquarellfarben gelandet, deren Leuchtkraft ich sehr liebe. Doch da viele Fantasymaler Gouache nutzen, probiere ich gerade, damit umzugehen. Ich lerne immer gern dazu! 

Lesetier: Das klingt spannend! Bist du hauptberuflich Autorin und Illustratorin?

DoroFee: Inzwischen kann ich hauptberuflich meiner Passion nachgehen. Und das Beste: Ich kann auch mein Erststudium wunderbar mit allem verbinden, wenn ich Kindern meine Bücher oder meinen Beruf vorstelle, ihnen Malen und Illustrieren beibringe…

Elfengleich – DoroFee – Kinderbuchautorin und -illustratorin! (Bildquelle: D. E. Herrmann)

Lesetier: Hast du ein Lebensmotto? Wenn ja, welches?

DoroFee: „Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit sein zu wollen.“  THEODOR W. ADORNO

Und: Es gibt immer mehr, als wir sehen und wissen können. Alles ist möglich!

Lesetier: Möchtest du uns verraten, an welchem Projekt/Buch du gerade arbeitest?

DoroFee: Gerade arbeite ich mit einer anderen Autorin an einem klassischen Bilderbuch, das noch einen Verlag sucht, daher darf ich noch nichts darüber verraten. Zudem habe ich eine Reihe von Büchern für 9- 11 Jährige Mädchen in Arbeit, die nun auch bald auf Verlagssuche gehen wird, während ich weiter daran schreibe. Ich will nicht zu viel verraten, aber es werden darin Zeitreisen zu berühmten Persönlichkeiten unternommen. Interessierte Testleserinnen sind mir willkommen!

Das erste Kinderbuch von DoroFee „Lenchen Sonnenschein und das Trennungsgewitter“ (Bildquelle: D. E. Herrmann)

Lesetier: Ich bin hauptberuflich Tierärztin und viele meiner Geschichten drehen sich um Tiere, daher noch ein paar speziell tierische Fragen: Als Erstes die „Grundsatzfrage“: Lieber Hund oder lieber Katze? Und warum? 

DoroFee: Hm, schwierig. Katze. Die riechen nach Schokolade (meine jedenfalls!) Aber Hunde sind natürlich genauso süß. Ich glaube, ich habe sogar bisher mehr Hunde als Katzen illustriert.

Lesetier: Haha! (lacht) Schokolade! Meine Katze riecht nach Wald. Vielleicht liegt das daran, dass sie eine Norwegische Waldkatze ist? Ich sollte öfter an Katzen verschiedenen Katzenrassen schnüffeln… Oder sie riechen einfach nachdem, was ihr Lieblingsmensch am liebsten hat? Schließlich sind Katzen auch magische Wesen… Zurück zu den Fragen: Was ist dein Lieblingstier? Und warum?

DoroFee: Katze und Delfin. Ich liebe aber auch Pferde und bin früher geritten. Vielleicht fang ich das in nächster Zeit auch wieder an. Als Fee mag ich natürlich auch Schmetterlinge, Eichhörnchen, Rehe, Schafe und überhaupt alle Tiere. Ich esse sie daher auch nicht.

Und hier der Beweis: Auch Feen reiten gern! (Bildquelle: D. E. Herrmann)

Lesetier: Hast du ein eigenes Haustier?

DoroFee: Katze und Delfin, nein, nur Katze 😉 Sie heißt Lillie und ist schon eine alte Dame, 15,5 Jahre alt. Lillie meckert viel, schnurrt und knurrt, liebt Bücher und Blätter und legt sich vorzugsweise auf meine Zeichnungen, vor allem, wenn ich noch daran arbeite. Sie ist aber natürlich unser Herzblatt. Es gibt  auch noch andere Katzen in der Familie, siehe meine Buchprüferin Minousch. 

Und hier ist sie: Die nach Schokolade-duftende Schönheit „Lillie“ – gerade tief in das neuste Märchenbuch versunken. (Bildquelle: D. E. Herrmann)

Lesetier: Und zum Abschluss noch meine Lieblingsfrage: Wenn du ein Tier sein könntest, welches wärst du gern und warum?

DoroFee: Katze: Den ganzen Tag schnurren und Kobolde jagen. Oder: Delfin: Mit Meerjungfrauen schwimmen… Oder: Wildpferd, in Irland mit den Elfen lebend…

Lesetier: Haha! Ich sehe schon, du kannst dich gar nicht entscheiden! Aber es gibt auch einfach zu viele Verlockungen! Liebe DoroFee, vielen lieben Dank für deine Zeit und das wunderbare und magische Interview! Ich wünsche dir alles erdenklich Gute auf deinem weiteren Weg!

Und für euch, meine lieben Leser, kommt hier noch unser Leseeindruck des Buches „Das Glücksschein sucht das Glück“ von DoroFee:

DoroFee mit ihrem neuestem Buch „Das Glüchsschwein sucht das Glück“ – erschienen im CalmeMara Verlag! (Bildquelle: D. E. Herrmann)

In “ Das Glücksschwein sucht das Glück“ von Dorothee Eva Herrmann (DoroFee) treffen wir nicht nur auf ein deprimiertes Glücksschein – nein! – sondern auch auf die anderen altbekannten Glücksbringer: den Marienkäfer, die Glücksfee und den Schornsteinfeger!

Zur Geschichte: Das Glücksschwein ist traurig, denn es wünscht sich auch mal Glück für sich selbst und nicht immer nur, dass es anderen Glück bringen soll. Doch was macht überhaupt glücklich? Beim Treffen der vier Glücksbringer (Glücksschwein, Marienkäfer, Glücksfee und Schornsteinfeger) fällt schnell auf: Glück ist nicht für jeden gleich und jeder benötigt etwas anderes für sein Glück! Das Glücksschein wünscht sich Matsch, Futter, Tierfreunde und eben einen schönen Ort zum Leben. Doch irgendwie hat es damit kein Glück. Doch dann treffen die vier Glücksbringer auf den kleinen Felix. Was der sich wohl für sein Glück wünscht? Und ob er dem Glücksschwein helfen kann?

Das Buch ist absolut liebevoll gestaltet. Die Illustrationen sind hinreißend und die Geschichte über das Glück mit vielen Wortspielen und Wortwitz verfasst. Mir und meiner Tochter (fast 4) hat es sehr gefallen und auch unser Jüngster hatte bereits große Freude an den tollen Illustrationen. 

In meinen Augen ist dieses süße Buch nicht nur ein Kinderbuchtipp, sondern vielmehr auch eine super Geschenidee für buchbegeisterte Erwachsene! Damit passt das Geschenkbüchlein überaus gut in den Jahreswechsel als kleine Glücksbringeraufmerksamkeit für die Liebsten! 

Fazit: Absolute Empfehlung für alle die nicht nur Glück, sondern auch mal Schwein haben wollen!

Copyright © 2021 - Sarah Gutmann