Hallo liebe Leser =),

heute habe ich zum ersten Mal einen Autor im Interview und darüber freue ich mich sehr, denn ich habe das Gefühl, dass die Kinderbuchwelt doch sehr von Autorinnen dominiert wird. Was jetzt nicht heißen soll, dass dies schlimm ist. Aber eine männliche Sicht auf bestimmte Themen ist natürlich auch sehr erfrischend. Daher freue ich mich umso mehr über das Interview mit Galax Acheronian, der uns von seinen Kinderbüchern, neuen Projekten und seinem WARUM erzählt. Gespannt? Here we go…

Lesetier: Hallo Galax, könntest du dich bitte zu Beginn den Lesern ein wenig vorstellen?

Galax: Eine Selbstvorstellung ist für mich immer recht schwer. Also, mein Name ist Galax und ich schreibe primär Science-fiction, die stets als Dystopie bzw. kritischer Utopie mit Schwerpunkt auf die Charaktere und ihrem Miteinander funktioniert. Besondere Beachtung erfährt dabei die physikalische und astronomische Realität. Darüber hinaus verzichte ich bewusst in meinen Geschichten auf Gewalt, unnötige Raumkämpfe oder detaillierte sexuelle Darstellungen. Mein Fokus ist immer die Handlung.
So halte ich es auch bei meinen Ausflügen in die Gefilden der Fantasy und Kinderbücher.
Auch Magie hat ihre strikten Regeln und meine Figuren sind stets eine glaubwürdige Mischung zwischen gut und böse, ganz wie im echten Leben. Während in der SciFi meine Figuren auch einmal verlieren können, erlaube ich dies meinen jungen Fantasyhelden nicht, die haben ein Happy End verdient. Schließlich gibt es genug Verlust auf der Welt, daher dürfen die meist witzigen und dennoch spannenden Abenteuer phantastischer Welten auch gar nicht scheitern. 😉
In den Kinderbüchern kommt auch immer noch eine kleine Message herüber, die meine jungen Leser auch einmal zum Nachdenken anregen sollen.

Lesetier: Das klingt doch schon mal sehr vielversprechend 😉 Welche Bücher hast du bisher geschrieben?

Galax: Angefangen habe ich mit Kurzgeschichten und Novellen, auch wenn zu der Zeit schon einige Romane in der Startrampe standen, wurden die erst sehr viel später veröffentlicht. Aktuell sind etwas über 40 Erzählungen und 9 Romane von mir erschienen. Davon sind jedoch nur zwei als Kinderbuch zu verstehen und eines als Jugendbuch. In dieser Richtung wird es aber in den nächsten Jahren noch einiges mehr geben.

Lesetier: Wow, das ist ne ganze Menge! Wann und warum hast du angefangen Kinderbücher zu schreiben?

Galax: Im Grunde schon immer, da ich als Kind bereits Geschichten erfand und niederschrieb. Die Abenteuer und Figuren sind mit mir zusammen gealtert. Meine erstes richtiges Kinderbuch erschien jedoch erst 2017, geboren aus einer Idee, die ich schon in der Schule mit mir herumtrug. Dabei handelt es sich um den ersten Teil von „Krok“.

Lesetier: Das finde ich toll, dass die Figuren zusammen mit dir gewachsen sind. Was ist dir persönlich denn bei Kinderbüchern wichtig? Worauf achtest du besonders?

Galax: Dass die Kinder Spaß haben, ein Happy End haben, aber auch verstehen, dass nie alles so glatt läuft im Leben. Dass man trotz Unterschiede zueinander finden kann und durch Zusammenhalt gemeinsam alle Probleme lösen kann. Aber vorallem: Spaß 🙂

Lesetier: Das sind gute Botschaften. Bist du hauptberuflich Schriftsteller? Oder was treibst du eigentlich sonst?

Galax: Quasi bin ich hauptberuflich Schriftsteller, aber muss mir immer wieder ein wenig dazu verdienen, weil das Einkommen nicht verlässlich ist. Wenn ich nicht Zuhause schreibe, arbeite ich für eine Sicherheitsfirma – dort kann ich auch schreiben (lacht)

Lesetier: Woher holst du dir die Inspirationen für deine Bücher?

Galax: Aus meinen eigenen Träumen und Gedanken. Jeden Tag fallen mir x tolle Sachen ein. Die meisten verwerfe ich wieder, aus den Besten werden Geschichten.

Lesetier: Das ist super. Welches deiner Bücher möchtest du uns besonders empfehlen und warum?

Galax: Schwere Frage. Der Roman „Krok“ ist mir schon wichtig. Den zweiten Teil habe ich nur für mich allein geschrieben, gar nicht mal um ihn groß zu veröffentlichen, obwohl ich es getan habe, denn lesenswert ist der allemal! 😉
Geschrieben habe ich ihn einfach, weil die Welt von Krok voll mit Geschichten und Geschichte ist. Da möchte ich einfach noch ein wenig mehr erzählen. Es soll(te) noch einen dritten Band geben, der Plot ist auch „fertig“, aber derzeit komme ich nicht dazu, an diesem Buch zu schreiben. Zu viele andere deutlich wichtigere Projekte haben Vorrang.

Lesetier: Welches Genre liest du selbst denn am liebsten?

Galax: Am liebsten lese ich ScienceFiction.

Lesetier: Das passt gut zur nächsten Frage! (lacht) Was wünschst du dir für die Zukunft?

Galax: Mehr Leser! (lacht auch)

Lesetier: Möchtest du uns verraten, an welchem Projekt du gerade arbeitest?

Galax: Aktuell arbeite ich am sechsten und siebten Roman meiner SF-Reihe, an ein LGBT-Jugenddrama, meiner dritten Storysammlung und ein neues Kinderbuch mit dem Titel „Die Leseratte“ – und es handelt sich bei dieser um eine echte Ratte!

Illustration von dem Troll Mikka aus „Krok – Ein Goblin auf Abwegen“ von Galax Acheronian.
Nicht nur Autor, sondern auch noch Illustrator. Ich finde, die Illustrationen sind ganz hervorragend und fantasievoll gelungen! Was sagt ihr?

Lesetier: Oh, wie toll! Das finde ich gut und das ist eine perfekte Überleitung zu meinen Tierfragen! Denn ich bin hauptberuflich ja Tierärztin und daher habe ich noch folgende Fragen an dich: Als Erstes die „Grundsatzfrage“: Lieber Hund oder lieber Katze?

Galax: Hunde. Die sind treu 🙂

Lesetier: Und was ist dein Lieblingstier? Und warum?

Galax: Als Kind waren es Löwen, heute liebe ich alle Tiere.

Lesetier: Das ist doch mal ein schönes Schlusswort! Damit bedanke ich mich bei dir für das tolle Interview und deine Zeit!

Und nun möchte ich den Lesern natürlich auch noch erzählen, wie mir „Krok – Ein Goblin auf Abwegen“ gefallen hat! Hier kommt meine Rezension:

Kennt ihr Goblins? Ich hatte diesen Begriff im Fantasybereich zwar schon immer mal gelesen, allerdings hatte ich nie ein konkretes Bild vor Augen. Nun habe ich aber dieses tolle Fantasybuch für Kinder ab 10 Jahren gelesen: „Krok – Ein Goblin auf Abwegen“ von Galax Acheronian und bin nun total im Bilde darüber, wie ein „normaler“ Goblin aussieht, wie er sich verhält und was von ihm erwartet wird. Doch Krok ist eben kein „normaler“ Goblin… Denn Krok hat keine Lust auf die Diebesschule zu gehen und andere Leute zu bestehlen. Er ist hilfsbereit und er wäscht sich gern. Das alles kann seine Familie nicht so ganz verstehen. Daher beschließt Krok auf eine andere Art Geld zu verdienen und kellnert in einem Gasthaus. Dort lernt er den Troll Mikka kennen, der auch ein wenig anders als die anderen Trolle ist, und so entsteht langsam eine Freundschaft zwischen den beiden Außenseitern. Als sie dann noch den Dämon Narri kennen lernen, beginnt für die Beiden ein unglaubliches und waghalsiges Abenteuer, bei dem sie allen zeigen werden, wie viel in ihnen steckt. Das Cover ist ansprechenden gestaltet und zeigt Krok und den Troll Mikka. Die Illustrationen im Buch, welche alle vom Autor stammen, sind absolut fantasievoll und zeigen Schlüsselszenen aus den jeweiligen Kapiteln. Das Buch vermittelt viele tolle Botschaften. Zum Beispiel: wie wichtig Hilfsbereitschaft und Freundschaft sind, dass es nicht schlimm ist anders oder ein Außenseiter zu sein und, dass gerade für Letztere das Leben oft noch die große Chance bereit hält es allen zu zeigen. Denn jeder ist gut so wie er ist und man sollte niemanden aufgrund seiner Andersartigkeit unterschätzen oder gar ausgrenzen. MIr hat das Goblinabenteuer sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den zweiten Teil, den ich in einigen Tagen beginnen werde. Fazit: Tolles Fantasyabenteuer mit schöner Wertevermittlung für Kinder ab etwa 10 Jahren.

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