Hallo ihr Lieben,

das letzte AutorInnen-Interview ist bereits länger her, daher freue ich mich heute umso mehr, euch die liebe Kinderbuchautorin Heidi Hofmann vorstellen zu dürfen. Heidi erzählt uns im Interview von ihren Lieblingssatzzeichen, wir reden üer halbvolle Gläser und warum sie gern ein Vogel wäre. Neugierig? Let`s go:

Lesetier: Hallo liebe Heid! Kannst du dich zu Beginn für die Leser bitte kurz vorstellen?

Heidi Hofmann: Ich komme aus Deutschland und lebe seit Ende 2021 in Niederösterreich. Ich bin hauptberuflich im Büro tätig und kann glücklicherweise von zuhause aus arbeiten. Selbst habe ich keine Kinder, liebe Kinderbücher aber trotzdem sehr. Die meisten sind sehr fantasievoll und aufbauend. Ich war immer sehr überrascht, welche Wendungen die Geschichten nehmen und wie aufregend sie sind. Dass ich
selbst einmal ein Kinderbuch schreiben würde, hätte ich im Traum nicht gedacht!

Und da ist sie: die Kinderbuchautorin Heidi Hofmann. (Foto: Valerie Sherin)

Lesetier: Wann und warum hast du angefangen Kinderbücher zu schreiben?

Heidi Hofmann: Zu meinem ersten Buch hat mich mein eigener Kater inspiriert. Nach einem Schlaganfall war er komplett verändert. Vorher war er ein absoluter Freigänger, der seine Freiheit über alles liebte. Er war kaum zuhause und oft merkte ich nur am leeren Napf, dass er überhaupt da
war. Nach dem Schlaganfall veränderte sich sein ganzes Wesen. Er wurde anhänglicher, flüchtete nicht mehr vor allem und war auch mehr zuhause. So entstand die Idee für die „Mäusemarie und ihre besonderen Freunde“ in meinem Kopf.

Das erste Buch von Heidi Hofmann: „Die Mäusemarie und ihre besonderen Freunde“

Lesetier: Das klingt ja interessant! Nun durfte ich von dir ja das Buch „Das Komma findet seinen Platz“ lesen. Wie bist du darauf gekommen ein Buch über Grammatik zu schreiben?

Heidi Hofmann: Mir ist Grammatik immer leicht gefallen und die Interpunktion fand ich nie wirklich schwierig. Trotzdem bin ich nicht sattelfest. Beim Korrekturlesen für andere Autoren ist mir aufgefallen, dass die meisten Fehler mit Kommas passieren. Dann hatte ich plötzlich dieses
Bild vor Augen, dass die ganzen Kommas, die ich entfernt habe, da sie falsch gesetzt waren, auf meinem Schreibtisch rumliegen… Und bei Spaziergängen mit meiner Pflege-/Gasthündin Emma wurden dann daraus Geschichtchen.

Das Buch „Das Komma findet seinen Platz“ von Heidi Hofmann.

Lesetier: Wie witzig! Deine Hauptfigur im Buch ist das kleine Kommata. Hast du ein Lieblingssatzzeichen? Wenn ja, welches und warum?

Heidi Hofmann: Ich liebe Kommas tatsächlich! Es ist so faszinierend, was dieses kleine Ding alles bewirken kann. Und den Strichpunkt finde grandios. Viele Menschen fürchten sich, den einzusetzen, da sie gar nicht genau wissen, wie. Punkt und Doppelpunkt sind dagegen eher langweilig. Da weiß jeder, wie sie gesetzt werden. Aber dieses Semikolon hat was mysteriöses!

Lesetier: Haha! =) Was ist dir persönlich bei Kinderbüchern wichtig? Worauf achtest du besonders?

Heidi Hofmann: Na, auf jeden Fall ein Happy End. Die Geschichten müssen unbedingt gut ausgehen. Und ich versuche mich immer in die Kinder hinein zu versetzen. Ich frage mich, wie sie die Geschichte wohl hören wollen, was sie hören wollen, was sie zum Lachen bringt, was sie bei der Geschichte hält. Und selbstverständlich sollen meine Bücher den Kindern zeigen, dass es so viele tolle Möglichkeiten gibt, dass die Welt voller Wunder ist und dass sie selbst viel mehr bewirken können, als sie glauben. Ich möchte mit den Büchern gern ein Beitrag für zuversichtliche und selbstbewusste Kinder sein.

Ein weiteres Buch von Heidi Hofmann: „Das Einhorn Sirina entdeckt das Unsichtbare“

Lesetier: Das ist ein lebenswertes Ziel! Hast du denn ein Lebensmotto? Wenn ja, welches?

Heidi Hofmann: Mein Glas ist immer halb voll, nie halb leer. Morgen ist ein neuer Tag und alles ist gut.

Heidi Hofmann – Kinderbuchautorin und überzeugte Optimistin (Foto: Valerie Sherin)

Lesetier: Ich bin hauptberuflich Tierärztin und viele meiner Geschichten drehen sich um Tiere, daher noch ein paar speziell tierische Fragen: Als Erstes die „Gundsatzfrage“: Lieber Hund oder lieber Katze? Und warum?

Heidi Hofmann: Ich habe mir ganz lang einen eigenen Hund gewünscht. Als Stadtkind war es nicht möglich, einen Hund zu haben. Auch als Erwachsene war für mich unvorstellbar einen eigenen Hund zu haben, da ich den ganzen Tag im Büro war. Von daher hatte ich eben
immer Katzen. 2012 habe ich mir meinen Wunsch doch erfüllt und mir einen Hund aus einem österreichischen Tierheim geholt. Von meinem Arbeitgeber hatte ich die Erlaubnis, ihn mit ins Büro zu nehmen. So schön es auch ist, einen Hund zu haben, weil der dafür sorgt,
dass wir raus müssen, so sehr musste ich feststellen, dass man doch auch sehr eingeschränkt ist. Der ganze Tagesablauf richtet sich nach der Gassigeh-Zeit und Fütterungszeit. Da ist man mit Katzen schon unabhängiger!

Kater Angelo und Hund Anton

Lesetier: Ja, jedes Tier hat andere Bedürfnisse, die man berücksichtigen muss. Was ist dein Lieblingstier? Und warum?

Heidi Hofmann: Wie oben schon beschrieben, bin ich eher der Katzenmensch. Ich liebe deren Unabhängigkeit. Und auch, dass ich mich weniger kümmern muss. Zumindest, wenn sie erwachsen sind.

Darf ich vorstellen? Karlchen! So ein süßes Katzenkind!

Lesetier: Hast du ein eigenes Haustier?

Heidi Hofmann: Ich habe seit Juli einen Kater namens Karlchen. Seit Oktober letzten Jahres bin ich immer mal wieder Pflegemami für eine irische Wolfhündin namens Emma. Die Beiden sorgen tatsächlich für jede Menge Spaß. Schon allein durch den Größenunterschied. Emma ist zum Glück sehr geduldig und Karlchen hat kein bisschen Angst vor ihr.

Das kleine Karlchen…
…und die große Emma…
…verstehen sich prima!

Lesetier: Und zum Abschluss noch meine Lieblingsfrage: Wenn du ein Tier sein könntest, welches wärst du gern und warum?

Heidi Hofmann: Ich wäre gern ein Vogel – Fliegen finde ich fantastisch. Die Vorstellung einfach die Arme auszubreiten und loszudüsen macht mich einfach glücklich.

Lesetier: Ein schönes Schlusswort! Liebe Heidi, vielen Dank, dass du dir so viel Zeit für uns genommen hast! Ich wünsche dir alles erdenklich Gute für deine weitere Autorenlaufbahn!

Und euch möchte ich natürlich meine Meinung zu Heidis Buch „Das Komma findet seinen Platz“ nicht vorenthalten:

In „Das Komma findet seinen Platz“ von Heidi Hofmann aus dem Wundermeer Verlag lernen wir das kleine Komma namens „Kommata“ kennen, das von einem Hexer aus einem Buch gehext wurde, da es an der falschen Stelle eingesetzt wurde. Das kleine Komma ist zu Beginn frustriert und wünscht sich nichts mehr, als schnell zurück in ein Buch zu gelangen. Im Laufe des Buches werden immer mehr Satzzeichen aus dem Buch und auch wieder zurück in das Buch gehext, sodass das Komma viel über die Satzzeichen und deren richtige Verwendung lernt. Das macht großen Spaß. Ob es nun überhaupt noch zurück in ein Buch will?

Das Buch ist angenehm und witzig geschrieben und kann Kindern beim Erlernen der richtigen Interpunktion helfen. Alle Satzzeichen und deren Verwendung werden erklärt und dies in einer lustigen und kurzweiligen Geschichte. Die Idee eines „Hexers“ als Lektor oder Korrektor fand ich super! Die kleinen Satzzeichen sind alle sehr sympatisch beschrieben. Ich persönlich hätte mir an manch einer Stelle noch ein lustiges oder auch erklärendes Beispiel mehr gewünscht, um die Verwendung für Kinder noch einmal zu verdeutlichen. 

Die schwarz-weißen Illustrationen vom Hexer und den Satzzeichen, die von Sarah Mado gemalt wurden,  lockern den Text sehr schön auf und untermalen die einzelnen Szenen gut.  

Fazit: Schönes Buch über die richtige Interpunktion und gerade jetzt zum Start des neuen Schuljahres vielleicht auch eine tolle Geschenkidee!

Copyright © 2021 - Sarah Gutmann