Hallo ihr Lieben,

heute stelle ich euch Jana Buchmann vor. Eine liebe Autorin, die gerade erst aus den USA zurückgekehrt ist, wo sie bereits einige Kinderbücher im Selfpublishing veröffentlicht hat. Nun möchte sie ihre Geschichten auch in deutsche Kinderzimmer und Kindergärten bringen. Sie erzählt uns im Interview von ihren bisherigen Büchern, über die Pläne, die sie mit Marty, der kleinen Maus, hat, von ihren Erfahrungen in der Buchwelt in den USA und warum Schmetterlinge ihre Lieblingstiere sind. Neugierig? Here we go!

Lesetier: Hallo Jana! Könntest du dich zu Beginn für die Leser bitte kurz vorstellen?

Jana Buchmann: Ich bin Mama von drei kleinen Wirbelwindtöchtern, mit denen ich gern auf Entdeckungstouren in die Natur gehe. Die grenzenlose Kreativität meiner Mädchen und ihr tägliches Staunen über so viele Dinge, die da jeden Tag auf uns warten, hat mir die Augen und das Herz zu einer völlig neuen Welt eröffnet. Und in dieser Welt kann ich mich endlich auch austoben, wie es mir gefällt – in Form von Geschichten, die oft aber nicht immer den Weg in ein Buch finden. Ich habe während unserer Zeit in den USA angefangen, zu schreiben und bis jetzt vier Bücher auf Englisch im Eigenverlag herausgebracht. Demnächst folgen die ersten beiden auf Deutsch und für „Die kleine Maus und ihre Freunde“ habe ich dazu ein Crowdfundingprojekt gestartet. „Marty, die kleine Maus“ soll nämlich eine Reihe mit lustigen Lerngeschichten für Vorschulkinder werden. Die nächsten beiden englischen Bände sind schon geschrieben und werden zurzeit illustriert.

Jana Buchmann mit ihrem vierten Kind – Marty, der kleinen Maus (Fotoquelle: Jana Buchmann)

Lesetier: Das klingt toll! Welche Bücher hast du bisher geschrieben?

Jana Buchmann: Mein erstes Buch war „Mollie’s Magical Tooth“, ein Buch über ein kleines Mädchen und eine Zahnfee, die gemeinsam Magic Land retten. Das Buch ist während der Pandemiezeit im letzten Frühjahr entstanden. Es war mein kreatives Ventil in einer Zeit der Unsicherheit und Ängste weit weg von den Lieben in der alten Heimat. Ich glaube, ich habe einfach ein bisschen Magie gebraucht. Es folgten dann noch in 2020 „Quinn Saves Christmas“, eine Geschichte über eine Schneeelfe, die zusammen mit zwei Wichteln Weihnachten rettet und „I Can’t Reach It!“, ein Buch über eine kleine Giraffe, die mit Hilfe ihrer Mama ihre Selbstzweifel überwindet. Die Idee zu dieser Geschichte kam übrigens von meinem Mann. (lacht) Und dann ist da natürlich noch „Who Wants to Play With Little Mouse?“, ein Buch zum Zählen lernen und Freundschaft entdecken. Mit diesem Buch habe ich die Richtung gefunden, in die ich mich mit meiner Autorinnentätigkeit bewegen will – großartige unterhaltsame Geschichten für Vorschulkinder, bei denen jedes Buch ein spezielles „Lernthema“ hat. Dieses hier hat die Zahlen von 1-10, das nächste wird die Kontinente behandeln und das Thema vom dritten Band wird noch nicht verraten.

Janas bisher veröffentlichte Bücher – eine farbenfrohe Mischung! Toll! (Fotoquelle: Jana Buchmann)

Lesetier: Das ist ja schon eine beachtliche Menge und die Vorschulreihe hört sich sehr spannend an! Wann und warum hast du angefangen Kinderbücher zu schreiben?

Jana Buchmann: Ich habe im März letzten Jahres damit angefangen. Die Pandemie war im Osten der USA, wo wir gewohnt haben, ziemlich heftig. Die Kinder waren plötzlich zu Hause, verwirrt von all den Maßnahmen und haben ihre Freunde vermisst. Mein Mann hat in der unteren Etage im Home Office gearbeitet und ich war eigentlich den ganzen Tag damit beschäftigt, die Kinder zu beschäftigen und ihm den Rücken freizuhalten. Die Nächte, in denen ich meine Gedanken zu Papier bringen konnte, waren meine Flucht aus dem anstrengenden und beängstigenden Alltag, in dem ich mich plötzlich wiedergefunden habe. So bin ich zum Schreiben gekommen und habe mal wieder festgestellt, dass das Leben einem immer dann etwas schenkt, wenn man am wenigsten damit rechnet.

Lesetier: Das hast du schön gesagt. Was ist dir persönlich bei Kinderbüchern wichtig? Worauf achtest du besonders?

Jana Buchmann: Oh, da gibt es mehrere Dinge! Meine Kinder mögen keine Bücher mit erhobenem Zeigefinger, das ist sicher eine Sache, die sich aufgrund unseres Erziehungsansatzes so ergeben hat. Wir versuchen, mit ihnen immer auf Augenhöhe zu kommunizieren und das ist mir auch bei den Geschichten wichtig, die wir lesen. Ich finde Bücher toll, die Kinder ermutigen, an ihre Träume zu glauben und ihr Selbstbewusstsein stärken – dass sie genau so richtig sind, wie sie sind. Bücher, die Kindern die Welt in ihrer bunten Vielfalt zeigen und von denen es meiner Meinung nach immer noch viel zu wenige in Deutschland gibt. Und zu guter Letzt darf natürlich auch das Lachen und Kichern nicht zu kurz kommen, wir sind ein großer Fan von Dr. Seuss und seinen fantastischen Büchern.

Jana macht Bücher, in denen ganz nebenbei eine Menge gelernt wird. (Bildquelle: Jana Buchmann)

Lesetier: Erzähl uns doch mal ein bisschen aus deiner Zeit in den USA. Ist es anders dort zu publizieren? Wie wird dort mit Selfpublishern umgegangen?

Jana Buchmann: Der Selfpublishingmarkt in den USA ist riesig. Es gibt wahnsinnig viele gute Selfpublisher mit richtig tollen Büchern, die sich in keinster Weise von denen traditioneller Verlage unterscheiden. Um da mithalten zu können, muss man schon versuchen, seine Bücher an einen gewissen Qualitätsstandard anzupassen. Deshalb ist mir persönlich neben einem gut lektorierten Manuskript und den Illustrationen auch ein gutes Buchdesign wichtig. Daran erkennt man, meiner Meinung nach, sehr oft den Unterschied zwischen Büchern, die im Selfpublishing oder über traditionelle Verlage herausgebracht wurden. Da der Markt so riesig ist, gibt es aber auch eine große Autorencommunity, in der man sehr schnell ein Netzwerk aufbauen kann. Das ist wichtig, um sich über Selfpublishing auszutauschen, aber auch, um sich gegenseitig im Marketing zu unterstützen. Und für mich persönlich haben sich daraus ein paar wunderschöne Freundschaften ergeben. Der Ruf des Selfpublishings ist in den USA durchwachsen. Das unterscheidet sich also gar nicht so sehr von Deutschland. Einige Buchläden sind Selfpublishern gegenüber sehr offen, während es für andere ein absolutes no go ist. Da muss man sich als Selfpublisher auch ein bisschen ein dickes Fell zulegen und trotzdem an die eigene Arbeit glauben.

Lesetier: Wahnsinnig interessant. Danke für die Einblicke! Sprechen wir über dein Buch von Marty, der kleinen Maus, und die dazu laufende Crowdfunding Kampagne: Was ist das besondere an Marty? Wieso sollte man dein Projekt unterstützen und wo geht das?

Jana Buchmann: Marty, die kleine Maus, ist zum ersten die knuffigste Waldmaus, die ich je gesehen habe. Meine Illustratorin Rachel Batislaong hat diesem Buch mit ihren Illustrationen erst seinen Zauber verliehen. In dem Buch „Die kleine Maus und ihre Freunde“ fühlt Marty sich ein wenig einsam und macht sich auf, seine Freunde zu treffen. Unterwegs begegnet er ihnen in unterschiedlicher Anzahl, einer Ameise, zwei Vögeln, drei Spinnen … Doch die Freunde haben alle keine Zeit und so ist er erstmal wieder alleine und traurig. Natürlich gibt es dann doch noch eine Überraschung… Das Besondere am Buch ist, dass es verschiedene Ebenen miteinander verbindet. Da ist zum einen das Zählen lernen, das Üben der Zahlen von eins bis zehn und das rückwärts zählen. Aber das Buch beinhaltet eben auch noch eine Geschichte über Freundschaft und gegenseitige Wertschätzung. Und zu guter Letzt hat es durch die verschiedenen Tiere, die die Kinder auf jeder Seite entdecken können, einen Aspekt des Lernens über die Natur. Diese drei Ebenen – Lernthema, Freundschaft und Natur – haben alle Bücher der Serie gemeinsam. Ich bin davon überzeugt, dass solche Lerngeschichten Kindern unheimlichen Spaß machen, weil sie eben nicht so offensichtlich den Stempel „Lernen“ tragen. Das Thema ist vielmehr lustig verpackt und kann interaktiv entdeckt werden. Unterstützen kann man das Projekt unter www.startnext.com/kleinemaus.

Marty ist inzwischen wirklich zu meinem vierten Kind geworden. Er spricht ständig in meinem Kopf und sehr lustig war es, als ich mal einen Blogpost geschrieben habe, in dem Mollie (die Figur aus meinem ersten Buch) Marty interviewt hat. Die beiden haben für den Rest des Tages in meinem Kopf gequasselt – auf Englisch. (lacht)

Die englische Version von Marty, die kleine Maus, wurde bereits ausgezeichnet! (Bildquelle: Jana Buchmann)

Lesetier: Haha, das stelle ich mir lustig vor und vielleicht auch ein wenig anstrengend. Hast du denn ein Lebensmotto? Wenn ja, welches?

Jana Buchmann: „Carpe diem – nutze den Tag.“ Damit ist nämlich eigentlich nicht gemeint, so viel wie möglich in den Tag zu packen und zu erledigen. Wortwörtlich übersetzt heißt es so etwas wie „Pflücke den Tag“, womit gemeint ist, jeden Tag zu genießen, da das Leben nicht ewig dauert. Ich nehme mir bewusst Zeit, den Morgenkaffee zu riechen (auch wenn er dann am Ende immer kalt ist!), das Gesicht in die Sonne zu halten und meinen Kindern einfach beim Spielen zuzusehen. Jeder Tag hat so unendlich viele schöne Momente, die wir oft im Alltagsstress nicht mehr wahrnehmen. Dieser Spruch erinnert mich daran, mal innezuhalten und den Moment zu spüren.

Lesetier: Eine sehr gute Einstellung! Nun kommen wir zum zweiten Teil meiner Fragen: Ich bin hauptberuflich Tierärztin und viele meiner Geschichten drehen sich um Tiere, daher noch ein paar speziell tierische Fragen: Als Erstes die „Gundsatzfrage“: Lieber Hund oder lieber Katze? Und warum? 

Jana Buchmann: Diese Frage konnte ich wirklich noch nie beantworten. Ich liebe die Familienzugehörigkeit von Hunden und die Unabhängigkeit von Katzen. Beides sind wundervolle Haustiere, von denen wir Menschen so unendlich viel lernen können.

Lesetier: Was ist dein Lieblingstier? Und warum?

Jana Buchmann: Meine Lieblingstiere waren schon immer Schmetterlinge. Sie sind so anmutig und tanzen quasi durchs Leben. Ich versuche, diese Leichtigkeit in mein Leben zu integrieren.

Lesetier: Und schon sind wir am Ende des Interviews. Die Zeit verging wie im Flug. Die abschließende Frage lautet: Wenn du ein Tier sein könntest, welches wärst du gern und warum?

Jana Buchmann: Oh, das ist nicht so einfach. Eine Löwin ist man als Mama ja automatisch… Vielleicht am ehesten ein Vogel, weil der sich einfach so in die Luft erheben und spontan überall hinfliegen kann. Zudem hilft einem die Vogelperspektive oft, wenn man sich in einem Problem festgebissen hat.

Dieses tolle englische Buch oder die deutsche Version kann man sich bei Janas derzeit laufender Crowdfunding Kampagne auf Startnext sichern. Schaut doch mal in den Link! (Bildquelle: Jana Buchmann)

Lesetier: Ein wunderbares Schlusswort! Liebe Jana, ich danke dir für das schöne Interview und wünsche dir viel Erfolg mit deinen Büchern und vor allem mit der derzeit laufenden Crowdfunding Kampagne.

Wir haben uns bereits ein Exemplar der englischen kleinen Maus gesichert und ich kann euch nur empfehlen mal unter https://www.startnext.com/kleinemaus zu schauen. Dort kann man sich nicht nur die deutsche oder englische Version der kleinen Maus vorbestellen, sondern auch noch viele andere tolle Sachen entdecken wie zum Beispiel ein Hörbuch der kleinen Maus.

Also nichts wie hin! Ich wünsche euch einen tollen Tag!

Copyright © 2021 - Sarah Gutmann