Hallo ihr Lieben,

diese Woche gibt es wieder ein besonderes Interview, denn die Buchtour zu „Vampiluna“ macht bei mit halt! Da ich ja gerne die Menschen, die hinter den Büchern stehen, besser kennenlerne, dachte ich mir ein Interview mit der lieben Maren Jaenicke wäre eine tolle Sache! Maren erzählt uns im Interview wie sie zum Schreiben kam, warum es Vampire sein mussten, vor was sie ein klein wenig Angst hat und wie sie über diese Ängste hinwegkommt. Außerdem lernen wir Mango und Ananas kennen. Wer die sind? Tja, findet es doch gleich hier heraus! Here we go:

Lesetier: Hallo Maren! Könntest du dich zu Beginn bitte kurz für die Leser vorstellen?

Maren Jaenicke: Hallo Sarah, ich freue mich total, dass ich auf deinem Blog vertreten sein darf! Ich bin sowas von langweilig 😊. Mein Leben bestimmen – glücklicherweise 💜 – meine beiden Mädchen zuhause. Vormittags arbeite ich im Vertriebsmanagement einer Bank und nachts tippe ich auf meinem Laptop ein paar Geschichten. Das ist es eigentlich schon! Neben dem Schreiben und Kritzeln von den dazugehörigen Illustrationen bin ich unheimlich gern draußen in unserem Garten, gehe wandern oder laufen.

Maren Jaenicke, die Schöpferin von Vampiluna und ihren Vampirfreunden. (Fotoquelle: Maren Jaenicke)

Lesetier: Welche Bücher hast du bisher geschrieben?

Maren Jaenicke: Vampiluna war das erste Buch, das ich im März 2021 im Selfpublishing veröffentlicht habe. Ganz frisch – im September – ist der zweite Teil erschienen.

Lesetier: Wann und warum hast du angefangen Kinderbücher zu schreiben?

Maren Jaenicke: Gelesen habe ich immer schon, Bücher gehörten bei uns in der Familie einfach zum Alltag dazu. Als meine große Tochter auf der Welt war, fing auch das Bücher entdecken, Vorlesen und Geschichten erzählen für sie an. Ich kann mich schon gar nicht mehr an alle Märchen und Figuren erinnern, die ich für sie erfunden habe. Wahrscheinlich machen das die meisten Eltern, oder? Mein Mann hat mich letztlich ermutigt: „Wenn du ein Buch schreiben willst, tue es.“ So einfach 😊.

Doppelte Freude Vampirgeschichten mit den beiden Bänden über Vampilunas Abenteuer.

Lesetier: Ja, in den meisten Fällen beginnt es mit Geschichten für die eigenen Kinder. War bei mir auch nicht anders! Bist du nun hauptberuflich Schriftstellerin?

Maren Jaenicke: Ich bin eigentlich Bankerin. Und das sogar sehr gern. Vom Schreiben leben wäre aber natürlich der Traum schlechthin! Vor Jahren habe ich mal ein Manuskript an eine Handvoll Verlage geschickt und nie auch nur eine Antwort erhalten. Ich wollte mir bei Vampiluna einfach den Aufwand und den Frust ersparen und habe mich deshalb für Selfpublishing entschieden.

Lesetier: Okay. Ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Einerseits ist es sehr aufwendig und zeitintensiv an einen Verlag zu kommen und der Weg ist mit vielen Absagen gepflastert. Und andererseits bietet das Selfpublisihing ja auch viel Poetntial sich zu entfalten und eben das Buch so werden zu lassen, wie man es sich vorgestellt hat. Warum denn nun aber Vampire? Was hat dich zu Vampiluna inspiriert?

Maren Jaenicke: Mit ungefähr sechs Jahren ist meine Tochter mit ihren Freundinnen einmal durch den Garten gerannt und hat nicht wie so oft „Pferd“ oder „Fee“ gespielt, sondern gerufen „Ich bin Vampirina und fliege durch die Nacht!“ Wir haben zuhause schon so viele Geschichten erfunden – über Prinzessinnen, Hexen, Elfen, Tiere… Da musste dann ja wohl auch eine über Vampire her! Zum Geburtstag habe ich ihr dann die erste Geschichte von Vampiluna (die damals auch tatsächlich noch Vampirina hieß) als Buch geschenkt.

Lesetier: Oh, wie süß! Das ist ein toller Einblick zur Entstehung! Wird es noch weitere Abenteuer von Vampiluna geben?

Maren Jaenicke: Nach dem ersten Buch (Geschichte 1-3) ist im September ja das zweite (Geschichten 4-6) erschienen. Ich denke, jetzt brauchen Vampiluna und ich eine kleine Pause. Aber ich denke tatsächlich über ein Vampiluna-Hörbuch nach. Was meinst du: Wäre das was?

Lesetier: Oh, ich glaube sogar, dass das ganz großartig werden könnte! Mit entsprechend passenden Stimmen und schaurig-schönen Geräuschen wäre das bestimmt ein Hit. Die Geschichten bieten sich dafür geradezu an. Lass mich unbedingt wissen, wenn es dazu kommt! Nun zur nächsten Frage: Vampire sind ja eigentlich gruselige Wesen. Was machst du denn wenn du dich fürchtest oder vor was hast du ein bisschen Angst?

Maren Jaenicke: Das ist eine gute Frage. Meine Tochter hat sich sogar aus einer Truhe einen Sarg gebaut und eine Weile so getan, als würde sie darin schlafen, so toll fand sie Vampire. Ihre Freundin, der wir Vampiluna geschenkt haben, hat sich aber lange nicht getraut, das Buch überhaupt zu lesen. So unterschiedlich kann das mit der Angst sein! Ich habe sehr viel Wert daraufgelegt, die Geschichten nicht wirklich gruselig werden zu lassen, ich denke, ab 6 Jahren können Kinder Vampire gut vertragen. Alle Geschichten von Vampiluna sind völlig ungefährlich, haben eine wertvolle Botschaft und gehen garantiert gut aus! Mich persönlich hat es unheimlich viel Mut gekostet, öffentlich zu machen, dass ich schreibe. Man denkt doch oft: die anderen lachen über mich oder ich bin nicht gut genug. Aber ich will, dass meine Mädchen selbstverständlich alles tun können, was sie sich wünschen. Sie sollen sehen, dass ich das auch vorlebe.

Lesetier: Oh, das ist eine Angst, wie ich in den letzten Monaten lernen durfte, mit der sich viele AutorInnen plagen. „Nicht gut genug zu sein“…vielleicht ein kleiner Trost. Du bist damit definitiv nicht alleine! Und was machst du, um deine Angst zu überwinden und wieder mutig zu sein?

Maren Jaenicke: Beim Schreiben war das noch gar nicht so ein Thema. Erst im Nachgang habe ich gemerkt, wie sich „Angst haben“ oder „sich Ängsten stellen“ wie ein roter Faden durch Vampiluna zieht. Denn auch sie hat Angst, muss manchmal mutig sein oder auch mal scheitern. Im ersten Teil hat Vampiluna Angst vor den „Neuen“, in der zweiten Geschichte hat sie Angst zu scheitern und in der dritten hat ein Menschenmädchen Angst vor ihren Mitschülerinnen und Mitschülern. Die wichtigste Botschaft ist doch: das ist total OK. Jeder hat mal Angst. Jeder hat auch das Recht „Nein“ zu sagen, wenn die Angst vor etwas zu groß ist. Vampiluna hat ihre zusammengewürfelte, liebenswerte Vampirfamilie, die an ihrer Seite steht. Und zum Glück kann ich das über meine Familie auch sagen.

Das ist Rabert – der sprechende Rabe der Vampirjungs aus der Dödelburg. Ist der nicht süß? Wer wünscht sich (wie ich) jetzt auch einen sprechenden Raben? (Illustration und Animation: Maren Jaenicke)

Lesetier: Wie wunderbar. Das hast du so schön zusammengefasst und es ist toll, wenn deine Familie hinter dir steht. Hast du denn ein Lebensmotto?

Maren Jaenicke: Nein. Aber mir ist es wichtig, meinen Kindern ein Vorbild zu sein. Das heißt für mich: Wenn ich will, dass meine Kinder auf dem Fahrrad einen Helm tragen, trage ich auch einen. Wenn ich will, dass sie ihre Meinung frei äussern, werde ich ihre Diskussionen aushalten. Und wenn ich will, dass meine Kinder selbstbewusst ihre Träume leben, zeige ich ihnen, dass ich das auch tue.

Lesetier: Sehr löblich! Möchtest du uns verraten, an welchem Projekt du gerade arbeitest?

Maren Jaenicke: Also wenn du schon fragst 😉 … Meine jüngere Tochter hat sich schon beschwert, dass sie noch kein Buch geschenkt bekommen hat. Daher soll sie zu ihrem sechsten Geburtstag ein Buch über eine Mädchen-Superheldin bekommen (ich finde es kann nie genug Mädchen-Superheldinnen geben!) Da steht mir aber noch eine Menge Arbeit bevor, weil es ein ganz anderer Stil wird…

Lesetier: Das klingt ja interessant! ich bin ja nicht so der Superheldenfan, aber ich glaube das könnte eben auch genau damit zusammenhängen: Als ich klein war, gab es kaum weibliche Superhelden. Sehr spannend! Nun kommen wir zum zweiten Teil meiner Fragen, denn ich bin ja hauptberuflich Tierärztin und viele meiner Geschichten drehen sich daher um Tiere. Als Erstes die „Gundsatzfrage“: Lieber Hund oder lieber Katze? Und warum?

Maren Jaenicke: Ehrlich? Keins von beidem. Meine Schwiegermutter hat einen Hund, den die Kinder lieben und das reicht uns völlig aus😊

Lesetier: Aha! Und was ist dann dein Lieblingstier? Und warum?

Maren Jaenicke: Ich war vor einer gefühlten Ewigkeit mit meinem Mann in den USA in einem Missionsmuseum in San Juan Capistrano. Wir saßen in diesem herrlichen Garten an einem Teich mit hunderten Koi-Karpfen. Diese Erinnerung macht mich heute noch unheimlich glücklich und ich denke oft daran. Daher würde ich sagen: Fische. Aber unsere Schildkröten sind auch ganz ok😊

Darf ich vorstellen? „Mango“ – eine der Rennschildkröten aus dem Hause Jaenicke. (Foto: Maren Jaenicke)

Lesetier: Oh, ihr habt Schildkröten! Das finde ich toll. Erzähl uns doch noch ein bisschen was über die!

Maren Jaenicke: Unsere Mädchen haben jede einen Schildkrötenherrn. Es sind Brüder und sie heißen Mango und Ananas. Ich finde, sie haben bei uns das Paradies: Schlafen ein halbes Jahr und den Sommer über machen sie einfach, was ihnen gefällt! Sie dürfen bei uns tagsüber frei herumlaufen und fressen, was sie finden. Trotzdem nutzen sie jede Gelegenheit um auszubüxen…

Lesetier: Hihi! Meine Schwester hatte auch eine Schildkröte als sie klein war. Diese ist ihr auch abgehauen. Man denkt, Schildkröten sind so langsam, aber trotzdem entwischen sie ohne Probleme! Wow, das Interview verging wie im Flug. Hier kommt schon die letzte Frage und zwar meine Lieblingsfrage: Wenn du ein Tier sein könntest, welches wärst du gern und warum?

Maren Jaenicke: Na, dann wäre ich gern eine Schildkröte bei uns zuhause 🐢!

Hier kommt die zweite im Bunde: „Ananas“! Sie zeigt Interesse für Literatur – natürlich am liebsten Geschichten über Vampiluna! (Foto: Maren Jaenicke)

Lesetier: Super Schlusswort! Liebe Maren, vielen Dank für das tolle und lockere Interview. Ich wünsche dir, deiner Familie inklusive Mango und Ananas und natürlich deinen Buchprojekten alles alles Liebe und Gute für die Zukunft! Wir werden uns sicher nochmal hören, denn ich muss UNBEDINGT den zweiten Teil von Vampiluna lesen. Wirklich! Es geht nicht anders!

Und euch möchte ich natürlich noch verraten wie mir „Vampiluna“ gefallen hat, denn ich durfte den tollen ersten Band im Rahmen der Buchtour probelesen! Hier kommt meine Rezension:

So wunderschöne Buchpost habe ich für die Buchtour bekommen! <3 Vielen Dank dafür nochmal!

Kennt ihr bereits Vampiluna und ihre Freunde? Nein? Dann solltet ihr sie unbedingt kennen lernen! In diesem ersten Buch „Vampiluna“ von Maren Jaenicke sind 3 schaurig-schöne Vampirabenteuer vereint, die so fröhlich frisch erzählt werden und so viel Spaß machen, dass ich ganz traurig war, als sie schon vorbei waren. Von diesem Lesegenuss dürfte es ruhig ein wenig mehr sein =)

Die drei Geschichten handeln von den vier Vampirmädchen Vampiluna, ihrer Schwester Vampilotta und ihren beiden Freundinnen Vampinola und Vampimilla. Diese lebten glücklich in der Burg Wackeleck im Funzelwald bis eines Tages die drei Vampirjungs Fritz, Bohne und Bertie mit ihrem sprechenden Raben Rabert aufkreutzen. Was dann geschah? Nun das lest selbst. Es ist irre komisch!

Es ist ein Buch über Freundschaft, über Hilfsbereitschaft und auch über Probleme des Teenager-Daseins. Die Autorin hat einen angenehmen frischen Schreibstil. Außerdem hat sie ihre Texte mit kleinen Emojis aufgelockert, die die Stimmung der Vampire noch besser übertragen sollen. Bei mir hat das zumindest gut geklappt, auch wenn ich mich erst kurz daran gewöhnen musste, denn diese Form habe ich so noch nie in Büchern gelesen gehabt. Ich fand es aber echt witzig! Zusätzlich hat die Autorin auch wunderschöne Bilder geschaffen, die ihre Geschichten illustrieren. Und zu guter Letzt findet sich noch die Anleitung für ein schaurig-schönes Bingo-Spiel im Anhang. Klasse Idee!

Fazit: Schaurig-schöne Leseempfehlung mit viel Witz und Herz! Da freue ich mich schon auf den nächsten Teil! =)

Copyright © 2021 - Sarah Gutmann