Hallo meine Lieben,

bei meinem heutigen Interview wird es richtig aufregend, denn nicht nur die Detektivgeschichten, die die Autorin Sabine Houtrouw schreibt, sind spannend, sondern auch ihre anderen Beschäftigungen. Eine davon ist die Falknerei und darüber gibt sie uns einen kleinen Einblick. Außerdem erzählt sie uns, wie sie zu den Charakteren der Steinstraßendetektive kam, denn diese wurden auf eine ganz besonders kreative Weise geschaffen. Auch erzählt sie uns etwas zu ihren neuen Projekten und warum sie gern ein Schmetterling wäre. Und nun spanne ich euch nicht länger auf die Folter! Es geht los:

Lesetier: Hallo liebe Sabine, könntest du dich zu Beginn den Lesern bitte kurz vorstellen?

Sabine Houtrouw: Hallo, mein Name ist Sabine Houtrouw und ich bin Kinderbuchautorin. Ich bin ein sehr vielseitiger Mensch und neben meiner Tätigkeit als Erzieherin bin ich auch Jägerin, Falknerin und Mittelalterdarstellerin. Ich bin 40 Jahre alt, verheiratet, Mutter von zwei Söhnen und lebe mit meiner Familie im Rheinland.

Die Kinderbuchautorin Sabine Houtrouw (Bildquelle: Sabine Houtrouw)

Lesetier: Welche Kinderbücher hast du bisher geschrieben?

Sabine Houtrouw: Ende März diesen Jahres habe ich mein erstes Kinderbuch veröffentlicht. Es heißt „Steinstraßendetektive – Das Geheimnis in der Werkstatt“. Der zweite Teil, „Steinstraßendetektive – Die Jagd nach dem Seniorendieb“, wird voraussichtlich Juli/August erscheinen.

Lesetier. Wann und warum hast du angefangen Kinderbücher zu schreiben?

Sabine Houtrouw: Ich habe mein erstes Kinderbuch auf Wunsch meiner Söhne geschrieben, nachdem ich letztes Jahr an einer Schreibwerkstatt der VHS teilgenommen hatte. In diesem Kurs fand ich es besonders spannend, nach fremder Vorgabe zu schreiben und das wollte ich auch bei diesem Kinderbuch tun. Ich habe an Heiligabend meinen Söhnen, meinem Mann, meiner Mutter und meinen Schwiegereltern einen Charakterbogen gegeben, den sie ausfüllen sollten. Jeder kannte also seine Figur, aber nicht die der anderen. Aus diesen 6 Charakteren entstand dann die Story und es wurde erst während des Schreibens klar, dass es eine Detektivgeschichte wird. Als ich fertig war, hab ich das Buch an einen Kleinverlag geschickt und es wurde veröffentlicht. Auch beim zweiten Band habe ich mir Vorgaben von meiner Familie gewünscht. Es macht die Bücher zu etwas ganz Besonderem, finde ich.

Lesetier: Wow, das ist eine tolle Vorgehensweise! Sehr spannend und kreativ. Was ist dir denn persönlich bei Kinderbüchern wichtig? Worauf achtest du besonders?

Sabine Houtrouw: Ich brauche beim Schreiben kein großes Setting, aber interessante Charaktere, die wirklich eine eigene Persönlichkeit mitbringen. Die Sprache muss natürlich kindgerecht sein und die Story spannend genug, dass der Leser auch bis zum Schluss lesen will. Gerade bei Kindern ist das wichtig, denn hier legen wir Autor*Innen den Grundstein.

Lesetier: Das stimmt absolut. Bist du hauptberuflich Schriftstellerin? Oder hast du einen anderen Hauptjob?

Sabine Houtrouw: Ich bin Erzieherin und habe in meiner beruflichen Laufbahn schon mit Kindern und Jugendlichen aller Altersgruppen gearbeitet. Durch Corona war meine Arbeit jedoch lange Zeit unterbrochen und ich habe diese Lücke mit Schreiben gefüllt.

Lesetier: Woher holst du dir die Inspirationen für deine Kinderbücher?

Sabine Houtrouw: Die Detektive sind, wie bereits beschrieben, durch meine Familie inspiriert worden. Des Weiteren wird dieses Jahr noch ein Buch mit Vorlesegeschichten für Kinder ab 4 Jahren erscheinen, in dem es um Balduin, das Stachelschwein geht. Ich hab eines Abends im Bett gelegen und überlegt, etwas für kleinere Kinder zu schreiben und hatte plötzlich ein Stachelschwein vor Augen. Am nächsten Morgen war für mich klar, es ist männlich und der Name fängt mit B an. Das war keine gezielte Überlegung sondern eher Eingebung. Bei den Themen der einzelnen Geschichten war es ähnlich. Manche hatte ich einfach im Kopf und andere wurden von meinen und befreundeten Kindern inspiriert.

Lesetier: Wie cool ein Stachelschwein! Das würde meiner Tochter auch gefallen. Tierische Geschichten sind schließlich total unser Steckenpferd 😉 Welches deiner Bücher möchtest du uns besonders empfehlen und warum?

Sabine Houtrouw: Für alle Erstleser oder auch etwas ältere Kinder, die Leseschwächen haben, möchte ich die Steinstraßendetektive empfehlen. Die Geschichte ist lustig, spannend und auch ein bisschen liebevoll verrückt. Sie ist auch für Erwachsene unterhaltsam und bietet sich zum abwechselnd vorlesen an. Einfach mal was anderes eben.

Lesetier: Welche Bücher liest du selbst am liebsten? Hast du eine LieblingsautorIn?

Sabine Houtrouw: Ich habe im Moment nicht viel Zeit zum Lesen, aber meine Lieblingsautorin ist Marion Zimmer Bradley. Ich liebe Fantasy Romane, auch wenn es mich selbst überhaupt nicht reizt, in diesem Bereich zu schreiben. Wenn ich dann doch dazu komme ein Buch zu lesen, dann gerne von Autor*Innen die ich persönlich kenne. Also auch andere Bücher, die im Elvea Verlag erschienen sind.

Lesetier: Hast du denn ein Lebensmotto? Wenn ja, verrätst du es uns?

Sabine Houtrouw: Verzweifle nicht an vermeintlichen Niederlagen, denn irgendwann in der Zukunft wird sich zeigen, wofür es gut war.

Lesetier: Ein sehr weiser Rat. Was wünschst du dir für die Zukunft?

Sabine Houtrouw: Ich möchte gerne eine kleine Reise durch Deutschland machen und die Menschen besuchen, die ich durchs Schreiben kennengelernt habe. Den Sprecher des Detektivhörbuches, meine Verlagschefin von Elvea und auch die Illustratorin von Balduin. Ich hoffe, dass ich noch lange Freude am Schreiben habe und auch zukünftige Leser*Innen mit meinen Geschichten begeistern kann.

Lesetier: Möchtest du uns verraten, an welchem Projekt du gerade arbeitest?

Sabine Houtrouw: Balduin geht jetzt ins Lektorat, da sind die Texte fertig geschrieben. Mein aktuelles Buch wird ein gesellschaftskritischer Jugendroman. Schwerpunkt liegt auf den alltäglichen Problemen und Sorgen, die viele Teenager beschäftigen und auf den möglichen Folgen, wenn diese Probleme nicht erkannt oder ernstgenommen werden. Hier fließen viele eigene Erfahrungen von mir mit ein, aber auch viele Erfahrungen, die ich in der Arbeit mit Jugendlichen gemacht habe.

Lesetier: Oh ja, Teenagersorgen! Diese Zeit wünsche ich mir nicht unbedingt zurück und bin auch froh, dass ich noch etwas Zeit habe, bevor es bei meinen Kindern soweit ist. Vermutlich geht die Zeit schneller herum, als es mir lieb ist…Nun ja, nun ein Themenwechsel: ich bin ja hauptberuflich Tierärztin und viele meiner Geschichten drehen sich um Tiere, daher kommen nun noch ein paar speziell tierische Fragen: Als Erstes die „Gundsatzfrage“: Lieber Hund oder lieber Katze? Und warum? 

Sabine Houtrouw: Definitiv Hunde und das war schon immer so. Mein eigener Hund ist ein Mischling aus Bulgarien und heißt Krümel.

So sieht er aus der süße Krümel! <3 (Bildquelle: Sabine Houtrouw)

Lesetier: Hast du dein ein Lieblingstier? Wenn ja, welches und warum?

Sabine Houtrouw: Greifvögel haben mich schon immer fasziniert, weswegen ich auch Falknerin geworden bin. Ich könnte aber nicht sagen, dass ich meine Buntfalken lieber habe als meinen Hund.

Lesetier: Wow! Falknerin! Das klingt echt super spannend! Kannst du uns darüber noch etwas erzählen?

Wir hatten auf dem Mittelaltermarkt in Stadt Blankenberg viele Jahre Falkner zu Besuch und ich fand die Tiere immer schon wundervoll und beeindruckend. Es gab für mich nichts schöneres, als in mittelalterlicher Gewandung mit Falke, Adler oder Habicht über den Platz zu schreiten. Allerdings wurde ich dadurch natürlich für die Besitzerin und Falknerin gehalten, was ich damals aber nicht war. Meine häufigste Aussage auf Fragen war daher: „Bitte fragen sie dafür …, ich bin nur der dekorative Vogelständer.“ Mit der Zeit wollte ich aber mehr sein als das und habe mit der Ausbildung zur Jägerin und Falknerin begonnen. Ich habe mich selbst für Buntfalken entschieden, weil diese wirklich klein sind. Damit kann ich auch jüngeren oder ängstlichen Kindern alles erklären und am Vogel zeigen, ohne dass die Größe der Tiere den Kindern Angst macht.

Sabine Houtrouw mit ihren beiden Buntfalken Mani und Sol (Bildquelle: Sabine Houtrouw)

Lesetier: Bei euch scheint ja tierisch viel los zu sein. Wer lebt denn nun genau alles bei und mit euch? Stellst du uns noch einmal alle vor?

Sabine Houtrow: Wir haben derzeit: drei Ratten: (Annabell, Klärchen und Matilda), zwei Buntfalken (Mani und Sol) und unseren Hund Krümel.

Die Buntfalken Mani und Sol (Bildquelle: Sabine Houtrouw)

Lesetier: Wie schön, eine bunte Mischung! Und zum Abschluss noch meine Lieblingsfrage: Wenn du ein Tier sein könntest, welches wärst du gern und warum?

Sabine Houtrouw: Ganz klar ein Schmetterling! Fressen, schlafen, zack schön!

Lesetier: Eine grandiose Wahl! Liebe Sabine, vielen Dank, dass du dir für uns so viel Zeit genommen hast. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei deiner schriftstellerischen Tätigkeit und immer viel Freude mit deiner Familie und deinen Tieren!

Und euch möchte ich natürlich noch verraten, wie mir Sabines erste Detektivgeschichte der „Steinstraßendeketive“ gefallen hat. Los geht`s:

„Steinstraßendetektive – Das Geheimnis in der Werkstatt“ von Sabine Houtrouw ist ein eine schöne Kinderdetektivegeschichte über 4 Freunde, die ein Geheimnis in ihrer Wohnsiedlung aufdecken. 🔎 Zur Geschichte: In den verregneten Schulferien treffen sich die vier Freunde Sven, Florian, Jan und Rosalinde zum Spielenachmittag. Plötzlich hören sie einen lauten Knall und dann läuft kurz darauf der Hausmeister der Siedlung verdächtig umher. Da wittert die Detektivgeschichtenliebhaberin Rosalinde einen spannenden Fall und schon machen sich die 4 auf Ermittlungstour, um das Geheimnis des mysteriösen Knalls aufzudecken. Was der Hausmeister wohl zu verstecken hat? Und dann drängt sich ihnen noch der komisch Opa Jupp auf. Ob sie dem Geheimnis auf die Spur kommen? 🔎📚💕 Das Cover auf dem die vier Freunde zu sehen sind, ist einladend. Jedes Kapitel hat immer eine Figur im Fokus (also Jan, Sven, Rosalinde, Jan, aber auch den Hausmeister oder Opa Jupp) und darüber ist zu Beginn ebenfalls der Hauptcharakter als Bild abgebildet. Die einzelnen Kapitel haben eine sehr gute Länge für kleine Leser und der Text lässt sich sehr flüssig lesen und ist gut verständlich. Die Geschichte hat einen guten Spannungsbogen und es warten einige kleinere Überraschung auf die Leser.🧐🔎💕 Fazit: Gelungene Detektivgeschichte für kleine Spürnasen und super als Lesestoff in den Ferien geeignet! 📖

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