Hallo ihr lieben Buchbegeisterten!

Lange gab es kein neues Kinderbuchautoreninterview. Dafür gibt es heute ein Interview mit gleich zwei Kinderbuchautoren! Für das heutige Interview habe ich dem Autorenteam Sabine Layh und Dirk Waanders, die zusammen das Kinderbuch „Der kleinen grünen Kakapo“ verfasst haben, auf den Zahn gefühlt. Es geht, neben der Liebe zu kleinen olivgrünen Eulenpapageien, auch um Schauspielerei, Rotkelchen und Igel. Wie das wohl alles zuammenhängt? Here we go:

Lesetier: Hallo ihr Zwei! Könntet ihr euch zu Beginn für die Leser bitte kurz vorstellen?

Sabine Layh: Ich, Sabine Layh, arbeite seit vielen Jahren im Bereich Grafik Design, Öffentlichkeitsarbeit und Werbetext am Theater. Sie hat bisher zwei Theaterkomödien (Verlag Ahn & Simrock), sowie gemeinsam mit Dirk Waanders das Kinderbuch „Der kleine grüne Kakapo“ (BUCHER Verlag) und das gleichnamige Kindertheaterstück (razzoPENuntoVerlag für Kinder- und Jugendtheaterverlag) verfasst.
Dirk Waanders: Ich bin Dirk Waanders und Schauspieler, Regisseur und Autor. Ich hbet mehrere Theaterstücke geschrieben, das erfolgreichste – „Herbstzeitlose Liebe“ – wurde u.a. am Ohnsorgtheater gespielt, an der Komödie am Kurfürstendamm, der Komödie Frankfurt, an den
Uckermärkischen Bühnen in Schwedt, bei den Sommerspielen im österreichischen Grein, sowie in flämischer Sprache in Antwerpen.

Das Autorenteam mit ihrem Werk – Dreamteam Waanders und Layh mit dem „kleinen grünen Kakapo“ (Bildquelle: Layh und Waanders)

Lesetier: Toll, dass ihr euch Zeit genommen habt! Wann und warum habt ihr angefangen Kinderbücher zu schreiben?

Sabine Layh: „Der kleine grüne Kakapo“ ist unser erstes Kinderbuch, mit dessen Veröffentlichung wir uns einen echten Herzenswunsch erfüllt haben. Geschichten für Kinder zu erzählen bedeutet, die Fantasie der kleinen Leser*innen anzuregen, sie in andere Welten eintauchen zu lassen und ihnen dabei auch ein wenig die Welt zu erklären. An dieser Herausforderung hatten wie eine große Freude. Nun haben wir auch das gleichnamige Kindertheaterstück zum Buch verfasst und warten gespannt auf die erste Bühnenumsetzung.

Lesetier: Ihr habt ein Buch über einen Kakapo geschrieben. Ein ungewöhnlicher Vogel. Woher kommt die große Kakapoliebe? Warum dieser Vogel als Held in einem Kinderbuch?

Dirk Waanders und Sabine Layh: Da der neuseeländische Kakapo(Strigopshabroptila) ein real existierender, akut vom Aussterben bedrohter Vogel ist, möchten wir ihm mit unserem Buch gerne eine Stimme geben. Dass er so süß und knuffig aussieht, und außerdem neugierig, klug und ulkig ist, macht ihn zu einem sympathischen Titelhelden. Als nachtaktiver Eulenpapagei, der nicht fliegen kann, wird er von den anderen Papageien gehänselt. Er hat sozusagen ein Handicap und muss auf der Suche nach einem wahren Freund nicht nur Tapferkeit beweisen, sondern auch seine Stärken herausfinden und Selbstbewusstsein entwickeln. Wir finden, dass der Kakapo in einer Welt der andauernden Selbstoptimierung eine wunderbar unperfekte Identifikationsfigur darstellt. Mit unserer Geschichte möchten wir gerne die Themen
Mobbing, Toleranz vor Andersartigkeit sowie Umwelt- und Artenschutz vermitteln. Für all dies kann der Kakapo sehr schön stehen.

Und da ist er: Balsa – besser bekannt als „Der kleine grüne Kakapo“ mit seiner spannenden Geschichte! (Bildquelle: Layh und Waanders)

Lesetier: Oh ja! Ulkig und knuffig ist der kleine grüne Kinderbuchheld auf jeden Fall. Bei uns hat er sich auch gleich ins Herz geschlichen. Die Beschreibungen der Umgebung sind immer sehr detailverliebt. Wart ihr selbst schon in Neuseeland? Was verbindet euch mit dieser großartigen Insel?

Sabine Layh: Wir haben beide seit unserer Kindheit einen besonderen Bezug zu Wald und Natur. Daher auch die lustvolle Beschreibung der grünen Pflanzenwelt, die wir Kindern gerne nahebringen möchten. Der Bezug zur Natur geht ja in der heutigen Zeit immer mehr verloren. In
Neuseeland waren wir beide tatsächlich bisher noch nicht. Diese Reise auf die „grüne Insel“ steht noch aus.

Lesetier: Was ist euch persönlich bei Kinderbüchern wichtig? Worauf achtet ihr besonders?

Sabine Layh: Kinderbücher sollen unserer Meinung nach verzaubern, anregen, trösten, unterhalten und kreative Impulse geben. Nicht zuletzt sollen sie die sprachliche Entwicklung der Kinder unterstützen, weshalb wir uns im „kleinen Kakapo“ ganz bewusst für eine blumige, reiche
Sprache entschieden haben.

Lesetier: Habt ihr ein Lebensmotto? Wenn ja, welches?

Sabine Layh: „Sei klug und halte dich an Wunder.“ Mascha Kaléko
Dirk Waanders: „Nichts ist unmöglich.“

Große Eulenpapageiliebe bei Sabine Layh und Dirk Waanders – das spürt man auch beim Lesen des tollen Buches „Der kleine grüne Kakapo“! (Bildquelle: Layh und Waanders)

Lesetier: Ich bin hauptberuflich Tierärztin und viele meiner Geschichten drehen sich um Tiere, daher noch ein paar speziell tierische Fragen: Als Erstes die „Grundsatzfrage“: Lieber Hund oder lieber Katze? Und warum?

Sabine Layh: Lieber Katze. Weil Katzen ihren eigenen Kopf und ihre ganz eigene Art der Kommunikation haben. Ich finde, die verschmusten Stubentiger sehr sympathisch und manchmal auch ein klein wenig mystisch.
Dirk Waanders: In unserer Kindheit hatten wir eine Katze. Katzen sind sehr unabhängig, selbstbewusst und – wie ich finde – absolut pflegeleicht. Bei einem Hund muss man einen ganz anderen Aufwand betreiben; man muss täglich mehrmals mit ihm an die frische Luft und sich viel intensiver mit ihm beschäftigen. Das erfordert viel Zeit und Verantwortung. Ich mag mich gar nicht zwischen Hund und Katze entscheiden – ich finde beide wundervoll!

Lesetier: Ok, anscheindend 2:1 für das Team Katze! Was ist euer Lieblingstier? Und warum?

Sabine Layh: Mein Lieblingstier ist die Eule. Symbolisch steht sie für Weisheit und Intuition. Im Mittelalter galt sie als Grenzgängerin zwischen den Welten und wurde oft mit Zauberei in Verbindung gebracht. – Der Kakapo ist ja auch ein nachtaktiver Eulenpapagei, was ihn
unter den Papageien besonders macht.
Dirk Waanders: Der Kakapo. Das war natürlich nicht immer so. Als Kind hätte ich gerne ein Pferd gehabt, aber inzwischen hat sich dieser kleine, benachteiligte Eulenpapagei in mein Herz geschlichen. Auch, weil es den wenigen noch verbliebenen Kakapos nicht besonders gut geht und ein kleines Wunder geschehen muss, damit sie überleben können.

Lesetier: Klare Kakapoliebe! Da hätte ich doch eigentlich selbst drauf kommen können 😉 Zum Abschluss noch meine Lieblingsfrage: Wenn ihr ein Tier sein könntest, welches wärt ihr gern und warum?

Sabine Layh: Ich wäre manchmal gerne ein Igel, der in warmen Sommernächten neugierig durch die Büsche streift, und den kalten Winter mit sattgefressenem Bäuchlein in seiner gemütlichen Höhle verschläft.
Dirk Waanders: O je! Vielleicht ein Rotkehlchen? Diese kleinen wunderschönen Vögel können so wunderbar laut singen. Ich wollte schon immer so schön singen können. Wenn ich ein Rotkehlchen wäre, könnte ich natürlich auch fliegen. Wer will das nicht?

Und nun stellt sich „Der kleine grüne Kakapo“ Balsa doch am besten mal selbst vor:

Und hier könnt ihr direkt mal reinhören, denn Sabine Layh liest euch ein Kapitel aus ihrem tollen Kinderbuch „Der kleine grüne Kakapo“ vor:

Und zum Abschluss natürlich auch noch unser Eindruck vom Buch:

In „Der kleine grüne Kakapo“ von Sabine Layh und Dirk Waanders lernen wir Balsa, den kleinen Kakapo kennen. Balsa ist ein außergewöhnlicher Vogel und lebt in Neuseeland. Doch er wird von den anderen Vögeln ausgelacht, da Balsa nicht fliegen kann. Eines Tages reicht es Balsa. Fest entschlossen verlässt er seine Heimat, den Papageienberg, und macht sich im Dschungel Neuseeland auf die Suche nach einem Freund. 

Eine tolle Geschichte über einen außergewöhnlichen Vogel, der sich nicht klein reden lässt. Balsa erlebt viele Abenteuer und gewinnt neue Freunde.  Die Geschichte ist sehr spannend und auch malerisch geschrieben und weckt zumindest in mir ein starkes Fernweh und die Lust darauf selbst Neuseeland und seine Bewohner zu entdecken. 

Das Buch zeigt, wie Balsa mit dem Mobbing der anderen Vögel umgeht Er lässt sich nicht klein kriegen, sondern zieht los, um Gleichgesinnte und Freunde zu finden. Mit seinem Mut und seiner Hilfsbereitschaft kann er schließlich viele neue Freunde finden und auch die eingebildeten Papageien von seinen Qualitäten überzeugen. Es vermittelt Akzeptanz und Toleranz für alle, die etwas anders sind. Außerdem macht es auf dem Umstand aufmerksam, dass es viele Tiere, wie den Kakapo, gibt, die derzeit vom aussterben bedroht sind und von denen nur noch sehr wenig Exemplare in den entlegensten Winkel der Welt hausen.

Das Cover ist überaus ansprechend und hat bei uns gleich die Neugier auf das Buch geweckt. Die kleinen Illustrationen sind toll! Sie lockern den Text etwas auf und helfen den Kindern beim Verständnis. Außerdem ist Balso sooo knuffig! Meine Tochter (4) hat die Geschichte von Balsas Abenteuern wirklich toll gefallen. 

Fazit: Absolute Leseempfehlung für alle bunten und quirrligen Vögelchen, die ihren Weg gehen werden!

Und wer jetzt neurgierig auf Balsa – den „kleinen grünen Kakapo“ – ist und gleich mal zum Buch hüpfen will, der findet hier den Kakapo beim BUCHERVERLAG! Viel Spaß damit! =)

Copyright © 2021 - Sarah Gutmann