Hallo ihr Lieben,

ich habe ein frisches Interview mitgebracht. Dieses Mal mit einer sehr vielseitigen Autorin: Chrissy Kromp! Sie erzählt uns von ihren Büchern und den Anfängen ihrer Schriftstellerei. Außerdem reden wir über Lebensmottos, den NaNoWriMo, der ja sozusagen vor der Tür steht, und Lieblingstiere. Neugierig? Dann auf geht`s:

Lesetier: Hallo Chrissy! Könntest du dich zu Beginn bitte kurz vorstellen?

Chrissy Kromp: Ich bin Christiane Kromp, genannt Chrissy, und ich schreibe in diversen Genres Bücher. Unter anderem habe ich Kurzgeschichten, Kinder- und Jugendbücher, historische Romane und ein Weihnachts-Bilderbuch veröffentlicht. Zum Teil über Verlage, zum Teil im Selfpublishing. Bisher komme ich auf 9 Bücher, die von mir auf dem Markt sind. Zwei weitere werden noch in diesem Jahr erscheinen. Und ich arbeite bereits an neuen Büchern…

Eine vielseitige Autorin: Chrissy Kromp (Fotoquelle: Chrissy Kromp)

Lesetier: Welche Bücher hast du bisher geschrieben?

Chrissy Kromp: Bis jetzt sind es vier Anthologien („Sieben Grenzen“, „Sieben Welten“, „Sieben Frauen“ und „Siebenmal Gänsehaut“ (2016/17), ein Jugendbuch gegen Mobbing („Fette Sau“, Franzius-Verlag 2021), „Kevin, der Junge im Rollstuhl, Band 1: Die sechste Seite des Würfels“, ein Kinderbuch zum Mitmachen (Reinmalen, Traumschwingenverlag Bielefeld, 2019), im gleichen Verlag ein Bilderbuch gemeinsam mit der genialen Zeichnerin Linda Herrmann: „Momi, der kleine Tannenbaum“ (2020), als historische Romane „Die Heimsuchungen der Familie Bell, Teil 1“ (2020) und „Nagashino I: Durch den Nebel der Zeiten“ (2020). Dieses Jahr werden noch im Traumschwingenverlag Bielefeld erscheinen: „Kevin, der Junge im Rollstuhl 2: Ferien mit Handicaps“ und „Nagashino II: Das Furchtbarste jedoch ist der Verrat“, das ich komplett überarbeitet habe. (Ignoriert bitte das Ebook von 2015. (lacht)) Ab nächstem Jahr ist im Traumschwingenverlag Bielefeld ein Sequel von „Nagashino“ geplant, das fünf weitere Bände umfassen und welches eineinhalb Jahre nach den Ereignissen von Band 1 und 2 spielen wird. Es werden Band III und Band IV erscheinen, deren Titel ich hier allerdings noch nicht verraten werde. In jedem folgenden Jahr werden zwei weitere Bücher von „Nagashino“ herauskommen, bis Band VII. Außerdem ist noch ein zweites Sequel geplant, welches voraussichtlich drei weitere Bände erforderlich macht. Lasst euch überraschen, es lohnt sich.

Lesetier: Wow, da ist ja eine Menge los bei dir! Wann und warum hast du angefangen Kinderbücher zu schreiben?

Chrissy Kromp: Mein erstes Buch und gleichzeitig erstes Kinderbuch ist tatsächlich „Kevin, der Junge im Rollstuhl, Band 1: Die sechste Seite des Würfels“. Ich habe es vor etwa zwanzig Jahren geschrieben, doch kein Verlag hat sich dafür interessiert. Es ist ein engagiertes Kinderbuch und damals war gewissermaßen bei den Kinderbüchern Eierkuchenzeit. Etwas Kritisches, das den Kindern etwas abverlangt hat, war nicht gefragt. Also habe ich es damals selbst veröffentlicht mit der Folge, dass ich es nicht effektiv bewerben konnte. Erst 2018 bin ich auf den Traumschwingen-Verlag gestoßen, der es genommen hat, weil das Team das Buch so sehr mochte. Natürlich schreibe ich Fortsetzungen, die wiederum in diesem Verlag erscheinen werden…
Warum nun Kinderbücher und gerade solch ein Buch? Nun, es ist mit einfach eingefallen. Die Geschichte entwickelte sich in meinem Kopf und ich schrieb die Grundversion in drei Nächten runter. Ich finde, Kinder mit besonderen Bedürfnissen kommen immer noch zu kurz und es ist wichtig, die anderen Kinder darauf aufmerksam zu machen. Das Buch ist übrigens für Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen gedacht.

Lesetier: Super wichtiges Thema und das Buch klingt toll! Was ist dir persönlich bei Kinderbüchern wichtig? Worauf achtest du besonders?

Chrissy Kromp: Bei Kinderbüchern hat der Autor/ die Autorin eine besonders hohe Verantwortung. Sowohl für die Richtigkeit der sachbezogenen Inhalte als auch moralisch und pädagogisch. Bei Kinderbüchern muss man sich also ganz besondere Mühe geben, besonders sorgfältig sein.  Eine Freundin von mir hat es mir gegenüber einmal gut auf den Punkt gebracht. Sie sagte, ich könnte wirklich gut schreiben, sogar Kinderbücher.

Lesetier: Bist du hauptberuflich Schriftstellerin?

Chrissy Kromp: Nein, ich arbeite als Sekretärin in unserer eigenen kleinen Firma für Medizintechnik. Das Schreiben ist jedoch mein zweiter Job, so wichtig ist mir das. Es ist Berufung für mich.

Lesetier: Woher holst du dir denn die Inspirationen für deine Bücher?

Chrissy Kromp: Aus dem Leben. Und aus Zeitungsartikeln, Filmen, allem, was mich umgibt.


Lesetier: In deinem Buch „Momi“ geht es um einen kleinen Tannenbaum. Wieso gerade ein Tannenbaum? Wer stand dir für diesen Charakter Modell oder was hat dich veranlasst diese Geschichte zu schreiben?

Chrissy Kromp: Auch das ist eine Geschichte, die mir vor etwa zwanzig Jahren einfach eingefallen ist. Weil ich nicht zeichnen kann, konnte ich es alleine nicht umsetzen. Erst zusammen mit dem Traumschwingenverlag Bielefeld ist dies nach langer Zeichnersuche gelungen. Mit Linda Herrmann haben wir solch ein Glück gehabt, sie hat mit ihren Zeichnungen alle meine Hoffnungen übertroffen. Das Traumschwingenteam fand die Geschichte einfach nur zauberhaft. Und das ist das Buch auch geworden. Ich habe in diesem kleinen Büchlein einfach die Sicht des Tannenbaums eingenommen. Die Menschen sind für ihn „Vierästler“. Das fand ich sehr spannend, diesen Perspektivwechsel.


Lesetier: In deinem aktuellen Jugendroman „Fette Sau“ geht es um Mobbing. Was hat dich veranlasst über dieses Thema zu schreiben? Sind in diesem Buch persönliche Erfahrungen oder Beobachtungen eingeflossen? Und wieso diese harte Titelwahl?

Chrissy Kromp: Ich habe selbst in meiner Schulzeit Mobbing von der allerschlimmsten Sorte erfahren müssen. Ich war nicht zu dick, doch meine KlassenkameradInnen haben andere „Mängel“ bei mir bekrittelt. Das ging bis fast zur absoluten Vernichtung meines Selbstwertgefühls. Ich habe ein paar eigene Erlebnisse darin verarbeitet und einige andere Szenen dazu erfunden. Ich war aber wohl zu gut dabei, denn einige BloggerInnen mit dem eigenen Thema Übergewicht fanden es schwer zu verdauen, mussten Pausen machen. Aber die meisten haben es als Pflichtlektüre für den Unterricht empfohlen.

Lesetier: Hast du ein Lebensmotto? Wenn ja, verrätst du es uns?

Chrissy Kromp: Ja, mehrere. Zum Beispiel „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“
Dann der Spruch: „Schlägt dir eine Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen. Ein Tor ist zugetan, doch viele sind noch offen.“
Außerdem Emanuel Kants „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“
Und „Nur Beharrung führt zum Ziele. In der Fülle wohnt die Klarheit und am Grunde liegt die Wahrheit.“

Lesetier: Das sind sehr schöne Leitsprüche. Was wünschst du dir für die Zukunft?

Natürlich schriftstellerisch größeren Erfolg und viele Leser. Also etwas mehr Sichtbarkeit und Bekanntheit für meine Bücher. Ich hoffe natürlich auch, dass ich noch lange gesund genug zum Schreiben bin (bis jetzt hats geklappt) und dass mir noch für alle meine Buchprojekte Zeit genug bleibt. Es sind noch sehr viele Bücher, die ich gerne schreiben würde.

Lesetier: Möchtest du uns noch verraten, an welchem Projekt du gerade arbeitest?

Chrissy Kromp: Ich arbeite gerade an den Fortsetzungen von „Nagashino“, muss Teil III und IV noch um jeweils ca. zwanzig Seiten erweitern. Das ist nicht ganz einfach, klappt aber dieses Jahr noch. Im NaNoWriMo werde ich mir Teil VI von „Nagashino“ vornehmen und zwei kleinere Projekte, die eine neue Sachbuchreihe von mir betreffen. Genaueres kann ich darüber noch nicht verraten. Nur, dass ich das erste Mal mit einem Coautor arbeite.

Lesetier: Ah, der NaNoWriMo (Anmerkung: Der „National Novel Writing Month“ wird seit 1999 im November abgehalten und die Autoren versuchen in diesem Schreibmonat einen Roman mit 50.000 Wörtern zu schreiben) reizt mich auch! Aber dieses Jahr schaffe ich es leider nicht. Ich werde ihn aber nächstes Jahr fest in meinem Kalender einplanen. Nun kommen wir zum zweiten Teil meiner Fragen: Ich bin ja hauptberuflich Tierärztin und viele meiner Geschichten drehen sich um Tiere, daher noch ein paar speziell tierische Fragen: Als Erstes die „Gundsatzfrage“: Lieber Hund oder lieber Katze? Und warum? 

Chrissy Kromp: Hund. Obwohl ich beides liebe. Ich wollte schon immer einen Hund haben. Irgendwann lege ich mir einen zu. Aber keine Fußhupe. Das wird jetzt noch nichts, noch bin ich zu viel unterwegs dafür.

Lesetier: Was ist dein Lieblingstier? Und warum?

Chrissy Kromp: Ich liebe viele Tiere. Ich bewundere genauso die Eleganz der Delfine wie die Anmut der  Pferde und die Schönheit der Tiger. Ein echtes Lieblingstier habe ich nicht.

Lesetier: Sehr diplomatisch! Und zum Abschluss noch meine Lieblingsfrage: Wenn du ein Tier sein könntest, welches wärst du gern und warum?

Chrissy Kromp: Ein Vogel. Vielleicht ein Adler oder ein Schwan.

Lesetier: Liebe Chrissy, vielen lieben Dank für dein offenes Interview! Ich wünsche dir und deinen Büchern alles Gute auf eurem weiteren Weg!

Und euch möchte ich gern noch verraten, wie wir „Momi – der kleine Tannenbaum“ fanden, denn wir duften dieses Buch für euch testen! Hier kommt unsere Rezension:

In „Momi – Der kleine Tannenbaum“ von Christiane Kromp und Linda-Marie Herrmann lernen wir den kleinen Momi kennen, der als kleinster Tannenbaum umringt von seinen Tannenfreunden auf einer friedlichen Schonung steht. Doch dann kommt ein Vierästler, so nennen die Bäume die Menschen, und gräbt nach und nach alle Tannenbäume aus und trägt sie fort. So auch den kleinen Momi. Wo die Reise wohl hinführt? Das Cover und die Illustrationen von Linda-Marie Herrmann sind niedlich gestaltet und untermalen die Geschichte sehr schön. Die Geschichte ist herzlich erzählt und der kleine Tannenbaum sehr sympathisch. Besonders schön finde ich, dass es ein Happy End für den kleinen Momi gibt, denn er wird am Ende wieder im Wald eingegraben. Dies ist ja leider bei den meisten Weihnachtsbäumen eher nicht der Fall. Natürlich hat meiner kleinen Weihnachtsmaus die Geschichte sehr gut gefallen. An wenigen Stellen war sie meiner subjektiven Meinung nach ein klein wenig umständlich erzählt. Fazit: Süße Geschichte über die Reise unserer Weihnachtsbäume mit Happy End. Für Weihnachtskinder (wie meine Tochter) auch eine ganzjährige Lektüre!

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